Konzerte, Performances und Lectures (ab 15:00):
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Burkhard Stangl: bésame mucho
Als ich das Lied 1941 komponierte, hatte ich noch nie geküsst; es war alles ein Produkt meiner Fantasie“, kommentiert die Komponistin von Bésame mucho, die Mexikanerin Consuelo Velázquez, die Entstehung ihres Stücks. Mit ihren musikalischen Kussfantasien befeuert sie jene Sehnsuchtslinie neu, die - auch wenn unmöglich - zur Wiederkehr paradiesischer Zustände hinführt; und womit Velázquez sogleich die in die Hunderte, wenn nicht in die Tausende gehenden Interpretationen ihres Liedes auslöst. Das Phänomen Bésame mucho lässt sich, wenn überhaupt, nur mit den Worten von Joseph Conrad begreifen: „Küsse sind das, was von der Sprache des Paradieses übriggeblieben ist.";
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Mohammad: Mohammad
Mohammad are Nikos Veliotis Coti K. & ILIOS . They operate as Mohammad since 2009.
Chamber doom, Sonic rape, Religious, Extremely Dark, Harrowing, Monolithic, Born in Heaven, Electrocution, The opposite of a nightmare: Words used to describe Mohammad's music. Mohammad produce their sound through custom made instruments and software, bringing together low frequencies, inter-modulations, dark textures, and distant folk nuances. -
MoE: MoE
The Norwegian band MoE is known for mixing their minimalistic compositions with alternative and experimental approaches that fails to fit in the rock genre. With countless collaborations exceeding the borders of rock and noise, MoE seeks the absolute presence in the execution of the music. Loud and violently, they molest their instruments and brings the listener closer to a healthy insanity. Their recent activity includes touring in Mexico, Japan, Europe and South East Asia, seeking new collaborations with experimental scenes all over the planet to expand the music. MoE continues working in an unpredictable, noisy and dark landscape, with a broad musical hunger. Countless artist´s and bands have made a big impact on their musical lives. But first and foremost it´s the life of alternative music that provides the passion of MoE. Over the years MoE have collaborated with musicians such as Okkyung Lee, Lasse Marhaug and John Hegre.
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Neumann/Weber/Ercklentz: Pionierinnen der Klangforschung
Live-Video-Performance "Pionierinnen der Klangforschung" (15 Minuten)
Sabine Ercklentz (Idee/Musik/Akteurin/Edit)
Andrea Neumann (Idee/Musik/Akteurin/Edit)
Anja Weber (Idee/Photographie/Edit)
Ercklentz/Neumann (Live-Musik: Trompete, Elektronik / Innenklavier, Mixer)
Gast Henri Fleur
Entstanden 2011/13
"Pionierinnen der Klangforschung" ist nach "L.A.lienation" die zweite Video/Musikarbeit von Ercklentz/Neumann/Weber.
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z.b.: Sag beim Abschied leise Sehrvus
Mancher hinterläßt eine Lücke, die ihn ersetzt.
-- Pearl S. Buck (1892-1973), amerik. Erfolgsautorin, 1938 Nobelpr. f. Literatur Sag´ beim Abschied leise "Sehrvus",
nicht "Lebwohl" und nicht "Adieu",
diese Worte tun nur (so) weh.
Doch das kleine Wörterl "Sehrvus"
ist ein lieber letzter Gruß, wenn man Abschied nehmen muß,
´s gibt jahraus, jahrein
an neuen Wein und neue Liebelein.
Sag´ beim Abschied leise "Sehrvus",
denn gibt´s auch kein Wiedersehn,
einmal war es doch schön.
- Katherine Liberovskaya & Phill Niblock: Rice and Flowers
- Letizia Werth: Experiment Wasserfall
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Jan Machacek: mobile momente
mobile momente sind über das Gelände und den Zeitraum des Festivals verstreute Performances.
Jan Machacek wird mit einem mobilen Set-Up verschiedene Ort bespielen: vom Wald bis zur Gerätekammer.
Dabei werden Laufbilder im wörtlichen Sinne erzeugt. Ein Laufband schafft den beweglichen Hintergrund für die Aktionen, wie eine wandernde Tapete ...
Die Performance versucht sich ohne viel Sorge um einen linearen Ablauf an einem Hybrid von (Festival)Alltag und Auftritt.
Bei jedem Auftritt ist ein Gast aus dem Publikum eingeladen sich zu beteiligen - ohne Scheu vor dem Live-Moment mit all den schönen und peinlichen Überaschungen, die dieser bereit hält.
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Caput: below low
mit Josef Novotny, Heimo Wallner, Manfred Engelmayr, Hans W. Koch
technische Beratung: Orgelbaumeister Walter Vonbank
Logistik: Jochen Summer
16 Hertz wird im Allgemeinen als untere Grenze des menschlichen Hörbereiches angegeben. Dieses Grenzgebiet möchte caput im Projekt "below low" ausloten. Dafür entsteht eine Subbassorgel mit Pfeifen aus dem 32 Fuß- und 64 Fuß- Register, die an der Hörbarkeitsgrenze angesiedelt ist. (Pfeifenlänge in Metern: zwischen 10 m und 20 m, Durchmesser: 40 –60 cm) Eine solche Musik am Rande der Hörschwelle kann besondere körperliche bzw. psychische Zustände als Infraschallphänomene hervorrufen. Die Auseinandersetzung damit, sowie mit Raumakustik, Winddruck, Schwebungen, Kombinations- und Differenztönen wird die Kompositionen prägen. Auch die Kalkanten – sonst eher im Hintergrund tätig – sind wichtiger Bestandteil der Aufführung: Sie müssen mittels großer Schöpfbälge immense Luftmengen für die riesigen Holzpfeifen aufbringen. Das Publikum ist eingeladen, bei dieser Arbeit zu assistieren. Die als Wippschaukeln konzipierten Schöpfbälge generieren einerseits die Energie für Orgel, andererseits wird ihre Bedienung zu einem Tanz, der musikunabhängig entsteht: Auch ein stehender Ton braucht stetige Bewegung. -
Bárbara González Barrera: Acción Rizoma
Action Rizoma generates fields of action, which distort the normal way of perceiving, inviting us to be part of an unexpected visual-sound experience , where all components are intertwined as mutable pieces, that are articulated and follow each other, free and released in their own dynamic. The presentation elapses through different levels of sound, light and spatial intensity, opening to the biggest range of associations, in and with the senses.
Concretely, they are pieces constructed by multiple technological means, like musical instruments, toys and other devices, going through the manual and analogical media. These are devices that leave their daily routine, to become a part of new connections, where the human body - my body - which is presented as one of the components, is the activator flow.
This audio, visual and body assembly converges under the key of a score, distributed in space and time in order to occur unexpectedly, from the smallest gesture simplified and/or amplified, to expand surprisingly dislocated in the field of improvisation.
The invitation is to attend to a " VERY " inherently unprejudiced event, of a visual sound machine that moves unexpectedly between infinitesimal and the infinite. -
Butterland: Werthers versehrtes Herz
Werthers versehrtes Herz von & mit Regina Dürig und Christian Müller Auf phonetischem Weg nähert sich das Bieler Duo Butterland, die Autorin Regina Dürig und der Elektronik-Musiker Christian Müller, dem Thema „Sehr“ und präsentiert am Reheat 2014 eine Text-Musik-Performance, in der als Vokal nur das E vorkommt. Ausgangspunkt war die Idee, nur mit Wörtern zu arbeiten, in denen „sehr“ vorkommt. Das sind im Deutschen aber leider nur drei: versehrt, unversehrt, Fernsehraum. Da die beiden den Unversehrten so wenig trauen wie dem Fernsehraum, sind sie beim versehrt geblieben, schnell kam das Herz dazu und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Werther, als Archetyp des Liebesleidens, sich dazugesellt hat. Der Text ist eine Sammlung von Miniaturen, Briefen, Zettelchen eben, in denen Werther über seine nicht erwiderte Liebe zu Lene schreibt. Spielerisch schlägt der Text eine Brücke von Goethe zu Perec, von einem abendländischen Klassiker zu einer humorvollen, virtuosen Schreibetüde, vom E zum U (welches aber natürlich wieder zum E zurückführt). Die musikalische Gegenstimme ist eine elektronische, die sich mit Klarinetten- und Bassklarinettenklängen beschäftigt. Akustisches Material wird neu interpretiert, fokussiert und ausgehorcht, das aus der Klassik stammende Instrument und sein Klang wird einer zeitgenössischen, digitalen Durchführung unterzogen. Und so ist „Werthers versehrtes Herz“ ein strenges, humorvolles und dialektisches Spiel zwischen den Zeiten, Geschlechtern und Disziplinen.
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Greg Pope: Scoreline
Scoreline is a solo film-sound performance. 25 minutes.
Equipment: 16mm projector, black film, contact mics, guitar pick-ups, engraving tools, bass guitar, loop station, hobby grinder, scratch board, mixer, amplification, unspecified local materials.
Idea: The film projector as an instrument with the potential for visual and sonic broadcasting, an exploration of cinematic apparatus, ignoring traditional strategies to create a dynamic live event.
Outcome : Texture and noise. A choreography of creation through destruction, amongst other things...
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Catherine Lamb/Bryan Eubanks/Johnny Chang: augmentation
A framework will be set in place lasting the duration of the festival. Something that is music (sometimes) and the place (at other times).
An acoustic composition for two violas and soprano saxophone acts as material to be reused throughout. Thereafter electronic and acoustic means extend and expand the piece in the form of local, unobtrusive installation throughout the site and for the duration of the day.
This doesn't always mean audible soundings, rather, filling in the cracks or pauses on occasion. Perhaps one can only hear one of these pieces when right next to it, laying on the grass or bending down to get the ear close? Perhaps one just notices that there is an extra layer of sound (that is maybe the same sound that is already there)?
The sonic materials will be stretched out, superimposed onto themselves the leftovers (after reheating, so to speak) become means to expand the listener's awareness of the minute differences in tone, resonance, and place.
Installationen & Videos (ab 15:00 permanent):
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Karl Salzmann: 0.05RPM
Video Loop, 12:09 (2013) Beim theoretischen Betrachten der Arbeit könnte man behaupten, dass der Sound eines am Asphalt der Ringstraße entlang schleifenden Mikrofons, welches die (Fahr) Spur als Klangspeichermedium und somit auch als überdimensionale Schallplatte verwendet, ja sogar noch konkreter als Schaeffer und seine Klänge wären. Denn der und alle Nachfolgenden hätten schon direkter ans Material gehen müssen um wirklich concrète werden zu können. Denn Asphalt soll ja früher auch mal Beton gewesen sein. Und käme dann noch das Thema Field Recording ins Referenzsystem mit ein, würde dieses (zumindest im Sinne des neuen Konzeptionalismus von Kreidler) eh als die neue E-Gitarre betrachtet. Dies könnte man dann wiederum auch als Verweis auf den, mittlerweile von dem ganzen Plattenspieler Thema abgekommenen und bei der Uhr (die sich aber eh auch im Kreis dreht) gelandeten, Marclay sehen. Und um gleich beim Pop zu bleiben, die Lauryn Hill hätte eigentlich auch wissen müssen, dass es eigentlich so klingen sollte! Somit hätte man dann auch ansatzweise bewiesen, dem Materialstand Adornos Rechenschaft getragen zu haben. Sehr konkret. Bildernachweis (von oben nach unten):
Johannes Kreidler (kulturtechno.de)
Karl Salzmann (Videostill)
Christian Marclay (Screenshot Guitar Drag)
Lauryn Hill (Screenshot Everything is Everything)
- Matija Schellander / Attila Faravelli / Manu Mayr: let´s loop again
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Catrin Bolt / Edith Payer: DAS GROSSE X
In unserem Alltag findet das „X“ vielseitige Verwendung: es dient zur Markierung, zum Ankreuzen und Hervorheben, aber auch zum Ausstreichen und Entwerten, sowie als Buchstabe der Anonymität. In Formularen, am Lottoschein, bei Vormarkierungen für Baustellen, auch auf Schatzkarten ist und war das Kreuzchen als Buchstabe und Zeichen unverzichtbar. Es ist ein Symbol mit mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten und immer klar interpretierbaren Bedeutungen, ein einfaches Zeichen das sich selbst erklärt, obwohl es manchmal sogar das Gegenteil meint. Der Kleylehof soll durch ein überdimensionales weißes X, unverzerrt lesbar nur aus der Vogelperspektive, markiert werden. Von unten gesehen ist dieses X nur eine wirre Materialansammlung: Küchengeschirr neben Kleidungsstücken, kleinerem Mobiliar, Büromaterial, Bettwäsche, usw. Alles, das weiß bis hellgrau ist, reiht sich aneinander, zieht eine Linie über Parkplatz und Gras, wird über Büsche und Bäume, Fahrzeuge und Dächer gelegt. Das so entstandene Kreuz wäre sogar auf Satellitenbildern gut sichtbar, doch nach einem Tag verschwindet es wieder spurlos, wird als Materialkonglomerat zurück ins Auto gepackt und die Gegenstände, die es kurzzeitig gebildet haben, kehren unauffällig zurück in ihre eigentlichen Rollen.
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Christopher Wittine: stille Meditation
SEHR leise inmitten von SEHR lauten steht auf einem Feld
ein kleines weisses Zelt.
abseits der SEHR lauten Musik, ladet es ein zum meditieren in Stille.
SEHR leise ohne Worte
an diesem schönen Orte
am SEHR wilden Kleylehof
nicht esoterisch und gar nicht doof
tagsüber wenn alles ruht, wandert man zum stillen Ort
weitab vom musikalischem Trubel fort.
eine zeitlang zu sich kommen
nüchtern oder noch ganz benommen,
noch von letzter Nacht
hier man langsam wieder aufwacht.
einzeln tritt man ein ins Zelt
in eine stille andre Welt.
süsse Düfte hüllen dich ein
der Meister legt sich voll hinein.
einsam und ganz entspannt,
wandert man übers weite Land.
zurück wieder zu den Mengen,
zu den SEHR lauten und SEHR leisen Klängen.
ob Spenden oder fixer Preis,
zum Abschied gibts ne Schale Reis.
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Rainer Kohlberger: moon blink
This work has been out there ever since and always will be. It is always on and repeats itself infinitely in time and in space. As it is looping, its aleatoric structure is forming subtle fragments and spatial patterns. The spectator´s gaze is permanently challenged, to thereby provide a high level of immersion. The artist makes it impossible to focus the eye on one motif and irritates one's own perceptual field.
Im Anschluß:
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DJ playmeisje
Playmeisje plays bis die Meisjen zwitschern.