Brigitta Bödenauer arbeitet seit einigen Jahren mit Super8-Projektoren im Kontext von Audio-Live-Performances. Im Zentrum stand bisher der Einsatz defekter Maschinen, die den Filmtransport nicht mehr fehlerfrei zulassen. Gebrauchsspuren werden zum visuellen aber vor allem zum akustischen Ausgangspunkt. Das Geräusche schleifender Zahnräder oder defekter Schaltknöpfe dienen der Soundgenerierung; leere Filmrollen, teilweise nicht mehr fixierbar, werfen Schattenbilder. Mit der Installation "How far is 12cm?" (work in progress) haben Brigitta Bödenauer und Peter Kutin das Konzept erweitert: Mehrere frei im Raum angeordnete Super8-Projektoren werfen je ein eigenes Lichtbild, sodass Teilbereiche einer Leinwand alternierend beleuchtet werden. Eine Computersteuerung ermöglicht es, die Projektoren einer im Vorfeld festgelegten Kompostion folgen zu lassen. Diese bestimmt, zu welchem Zeitpunkt und mit welcher Lichtstärke ein Projektor aktiviert wird. Bewegliche Gegenstände tauchen zwischen Projektoren und Projektionsflächen auf, beginnen sich mit Schatten von Filmspulen zu überlagern und verschwinden wieder. Durch das automatisierte Spiel der Projektoren und der beweglichen Objekte sind Licht, Schatten und Klang stetigen Änderungsprozessen unterworfen. Die Installation "verstummt" in Zyklen von jeweils 14 Minuten. Dies ist jene Spieldauer, welche eine 8mm Filmspule von 12cm Durchmesser maximal wiedergeben kann.