"Danke an die Kunst" ist eine 30 minütige lecture-performance, die einen neuen Zugang zur Frage nach der Kunst sucht. Im Zentrum steht dabei das Zitat bzw. Plagiat, das ja sowohl in der Kunst als auch in der Wissenschaft nur scheinbar eine Kopie von etwas ist, eigentlich aber etwas zweckentfremdet, in einen neuen Zusammenhang stellt, und damit dieses Etwas für die eigene Sache instrumentalisiert. Zuvor muss die Nase jedoch aufmerksam am Boden entlang geführt werden, bis man auf etwas stößt, das wert erachtet wird aufgegriffen, wiedergekaut, erneut einspeichelt und verdaut zu werden, um dann schließlich selbst unter Leibwinden etwas hervorzubringen: etwas, das die eigene Note trägt, etwas, das von anderen beschnuppert, gekostet, begriffen, ertastet, gesehen, und gehört werden soll, und damit wieder aufgegriffen und abermals verdaut wird. Der Mensch ist ein Allesfresser und überzieht die Welt mit seinen Ausscheidungsprodukten, setzt seine Markierungen mit »Frechheit und Fortschritt«, um sich seiner eigenen Natur und der seiner Umgebung bewusst zu werden und sich so häuslich einzurichten.